Die Österreichische Vogelwarte liefert an ihrer Außenstelle in Seebarn am Wagram mit ihren Forschungsprojekten wertvolle Einblicke in Biologie und Ökologie der heimischen Vogelwelt. Mehr lesen ...
Als hätte Friesach mit 3 Burgen nicht schon genug. Nein, seit mittlerweile 6 Jahren baut die älteste Stadt Kärntens eine vierte Burg. „Experimentalgeschichte“ nennt sich ein derartiges Vorhaben, bei dem es den Initiatoren darum geht, alte Handwerkstechniken wiederzubeleben und weiterzugeben. Gebaut wird ausschließlich mit mittelalterlichen Methoden und selbst geschmiedeten Nägeln. Verwendet werden nur natürliche Baustoffe wie Holz, Stein, Sand, Kalk und Wasser. Keine Motoren, kein Strom, keine Maschinen. Nur Menschen- und Tierkraft. Mittels Pferdewagen werden die Materialien hügelauf- und hügelab transportiert. Auch die Hufeisen werden in der eigenen Schmiede gefertigt.
Besucher tauchen ein in ein authentisches Abbild des Mittelalters. Hier wird geschmiedet, dort wird Holz behauen und wenige Meter weiter werden Steine gerade gemeißelt. Durchschnittlich 2 Stunden dauert es, bis ein Baustein plan ist. Einen halben Tag, bis ein Baumstamm mittels Muskelkraft zweier Männer durchgesägt ist. Zeit ist auf dieser Baustelle relativ. Muss es auch, denn die geplante Bauzeit ist mit 40 Jahren anberaumt.
Ein 3 m hoher Turm 6 Jahre nach Projektstart
Das Projekt startete 2009. Am Anfang musste zunächst das Gelände terrassiert und eine Wasserleitung aus Holz von der Quelle zum Bauplatz errichtet werden. Der Burgkomplex wird auf einem Hügel und den darunter liegenden Terrassen errichtet. Geplant sind ein 20 m hoher Wohnturm, Wohngebäude mit Kapelle, Burghof, Wirtschaftgebäuden und Burggarten. Derzeitiger Ist-Zustand: 3 Höhenmeter des 9 x 9 m umfassenden Wohnturms stehen bereits. Nach 6 Jahren emsiger Tätigkeit.
Bevor mit dem eigentlichen Bau begonnen werden konnte, mussten die Bauhütten errichtet werden: zunächst eine Schmiede, damit überhaupt Nägel und Werkzeug produziert werden konnten, dann eine Säge und witterungsgeschützte Arbeitsplätze für Steinmetze, Korbflechter und Holzbehauer.
Geschuftet wird zwischen Mitte April und Ende Oktober von 9.30 bis 18 Uhr. Rund 40 Handwerker sind auf der historischen Baustelle angestellt – jeder hat seinen Aufgabenbereich. Während unseres Rundgangs zeigen uns die Arbeiter in mittelalterlicher Kleidung geduldig, welche Arbeitsschritte sie tagein tagaus wiederholen. Geduld ist hier wahrlich gefragt – und Ausdauer. Dennoch kommen die Handwerker Jahr für Jahr wieder auf die Baustelle. Teil eines derartigen Geschichtsprojektes zu sein, ist einfach etwas Besonderes.
Burgbau Friesach
Öffnungszeiten: Mitte April bis Mitte Oktober
Besichtigungen nur mit Führung möglich:
April, Mai, Juni, September und Oktober Mo. bis Fr. jeweils um 11 und 15 Uhr, Sa. und So. und 11, 13.30 und 15 Uhr.
Juli und August täglich um 11, 13.30 und 15 Uhr.
Für die Begehung der Baustelle ist ein gutes Schuhwerk erforderlich!
Burgbaubeitrag:
Erwachsene: € 11,–
Jugendliche (15-18 Jahre), Studenten: € 6,–
Kinder (6-14 Jahre): € 4,50
Senioren: € 9,–
Burgbauplatz:
St. Veiterstraße 30, 9360 Friesach
Info: www.burgbau.at