Drei neue Naturschauplätze im Stubaital

Ein Artikel von Redaktion | 05.07.2016 - 11:00
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Am Naturschauplatz Elfer erfährt man etwas über die Geologie des Stubaitals © TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr

Die Stubaier Naturschauplätze haben teilweise recht eigenwillige Namen. Abgeleitet werden sie von Flurnamen sowie deren Beschaffenheit, Geschichte und Lage. Oft sind es Flächen, die durch die Urbarmachung des höher gelegenen, saftigen Bodens entstanden sind und für die einheimischen Bauern von existenzieller Bedeutung waren. Sie eröffnen aber auch faszinierende Einblicke in die Geologie, sowie in die Tier- und Pflanzenwelt im Stubaital.

Die drei Neuen: Hühnerspiel, Wildeben und Gletscherblick

Knapp unterhalb der imposanten Brennerspitze ist der kunstvolle, mit einer karussellartigen Sitzbank ausgestattete Naturschauplatz Hühnerspiel angelegt worden. Seinen Namen hat der Platz wegen der hier lebenden Tiere bekommen. Zwischen Ende März und Anfang Juni – zur Balzzeit – erklären die Spielhähne, auch Birkhähne genannt, dieses Gelände zu ihrem Territorium.

Ein weiterer, neu angelegter Naturschauplatz befindet sich auf dem Weg zur Serles. Besteigt man den Gipfel vom Stubaital aus, dann kommt man an ihm vorbei. Umgeben von einem Gelände mit steilen Anstiegen und wild abfallenden Hängen, ist es der einzige flache und ebene Platz den man passiert. Bezeichnenderweise rührt daher auch sein Name: „Wildeben“. Besonders wohl fühlt sich auch das Alpen-Edelweiß auf dieser Höhe. Mit etwas Glück findet man eines, aber bitte nicht pflücken, die Königin der Alpenblumen steht unter Naturschutz.

Der dritte neue Naturschauplatz hat seinen Namen aufgrund seiner Lage, mit einem traumhaften Panoramablick auf die höchsten Gipfel des Stubaitals, bekommen – Gletscherblick. Nahe der Starkenburger Hütte im Gemeindegebiet Neustift gelegen, bietet er einen Rundumblick auf die bedeutendsten Stubaier Gipfel und die in der Sonne gleisenden Gletscherfelder oder Ferner, wie sie in Tirol bezeichnet werden.

Naturschauplätze der Geologie und der Landwirtschaft

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Die neue Rastbank am Naturschauplatz Hühnerspiel © Naturidea

Nicht minder spektakulär präsentiert sich die Aussicht vom Naturschauplatz Elfer. An diesem Platz wird zudem die Geologie des umliegenden Geländes näher beschrieben. Die ringsum liegenden Gebirgsketten sind die stummen Zeitzeugen der Alpenbildung. Auf eindrucksvolle Weise veranschaulichen sie das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Gesteinsformen. Auf der einen Seite die schroffen und hellen Felstürme des Serleskammes aus Kalkgestein und auf der anderen Seite das Urgestein der Stubaier Berge, der sogenannte Ötztal-Stubai-Kristallin, welches den Sockel des Berges bildet.

Die Naturschauplätze Kartnall in Neustift, die Eulenwiesen in Schönberg, die Telfer Wiesen in Telfes und Gschmitz in Fulpmes sind Flächen, die schon früh landwirtschaftlich genutzt wurden. Einerseits wegen der saftigen und nahrhaften Böden und andererseits weil sie höher gelegen sind und so von den Überschwemmungen, die oft im Tal vorkamen, verschont wurden. So wurden etwa die Flure Kartnall, Eulenwiesen und Gschmitz erst durch Brandrodung nutzbar und Ackerflächen bzw. Weideflächen frei. Heutzutage werden nicht mehr alle davon landwirtschaftlich genutzt, was aber geblieben ist, sind wunderschöne Lärchenwiesen, die zum Wandern und Genießen einladen.

Stempelpass

Besuche der Naturschauplätze lohnen sich nicht nur aufgrund der Schönheit und der Aussichten, die dort präsentiert werden. Man kann sie mit einem eigenen Stempelpass, der in den Büros des Tourismusverbandes Stubai erhältlich ist, auch sammeln und sich dafür eine Belohnung erwandern. Für fünf abgestempelte Felder am Pass hat man sich ein T-Shirt verdient.


Info: www.stubai.at

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Der Naturschauplatz in den Telfer Wiesen wurde über einem kleinen Bächlein errichtet © TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr