Die WildenWasserWege im Stubaital sind wohl eine der imposantesten, zugleich interessantesten Wege, die sich hier erwandern lassen. Faszinierende Aus-, sowie Einblicke eröffnen sich den Besuchern. Die Möglichkeiten an diese Plätze zu gelangen, sind genauso vielfältig und abwechslungsreich, wie die Wege selbst. Eine Mehr-Tages-Tour führt von Hütte zu Hütte, vorbei an sanft fließenden Bächen und peitschenden Wasserfällen. Tagesausflüge und einzelne Wanderungen, die rund um die interessantesten Schauplätze der WildeWasserWege konzipiert wurden, laden zum Staunen und Verweilen ein. Genuss-Aufenthalte zur Gesundheitsförderung direkt am Wasser, sowie Nachmittage mit der Familie am kühlen Nass hinterlassen unvergessliche Erinnerungen.
Mehr-Tages-Tour mit Hüttenübernachtungen
Ein Rundweg, der in vier Tagesetappen begangen werden kann, führt ausgehend von der „Tschangelair Alm“ – einer bewirtschafteten Hütte am Talboden – zur Sulzenauhütte, über die Dresdner Hütte am Stubaier Gletscher und der Regensburger Hütte zurück ins Tal.
Auf der gut markierten Tour werden Wanderer an die eindrucksvollsten Plätze inmitten wilder Schönheit geleitet. Vom Tal aufwärts bis über die Baumgrenze geht der Weg in hochalpinem Gelände immer wieder an mächtigen Wasserfällen, wie dem Grawa Wasserfall und dem Sulzenaufall vorbei. Mit Ausblicken auf eindrucksvolle Gletscherphänomene, wie dem zerklüfteten Sulzenauferner und das Zuckerhütl, wandert man vier Tage lang inmitten einer Landschaft mit großen Moränen- und türkisblauen Bergseen, kleineren „Lacken“, sandigen Schwemmflächen, glatten Gletscherschliffen und idyllischen Feuchtbiotopen, umrandet von ausgedehnten Wollgras-Beständen. Einige dieser Naturvorgänge, die man während der Tour bestaunen kann, umfassen in ihren Entwicklungen oft einen Zeitraum von mehreren tausend Jahren.
Kraftplätze erwandern
Neben der Mehr-Tages-Tour beschäftigen sich talweit insgesamt 17 Schau- und Kraftplätze mit dem Thema des WildenWassers. Sie alle können auch mittels Tagesausflügen und kleineren Wanderungen verbunden werden. Dabei sind die Strecken so angelegt, dass sie alpintechnisch weniger anspruchsvoll und für Kinder sehr gut geeignet sind. Günstig gelegene Ausgangspunkte machen eine Anreise mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln äußerst unkompliziert. Genau so abwechslungsreich wie die Dauer und der Umfang der Wanderungen sind auch die Ziele, die besucht werden können. Die Fülle reicht über malerische Seitentäler, idyllische Aulandschaften, großartige Aussichtsplattformen, Hütten und Almen, Erholungsgelegenheiten, bis hin zu Wallfahrtsstätten, wie dem Kloster Maria Waldrast. Immer begleitet von Wasser in seinen verschiedensten Formen – tanzende Bäche, funkelnde Seen, reißende Wasserfälle und wohltuende Quellen.
Tief durchatmen am Grawa Wasserfall
Herzstück der WildeWasserWege ist der Grawa Wasserfall – der breiteste Wasserfall der Ostalpen. An diesem zentralen Ausgangspunkt für viele Wanderungen, nahe der Grawa Alm, begeistert nicht nur das herrliche Naturschauspiel der sich herabstürzenden Wassermassen jährlich unzählige Besucher, er besitzt auch einen gesundheitsfördernden Aspekt.
Hat doch ein Forschungsbericht der medizinischen Privatuniversität Paracelsus aus dem Jahre 2011 erwiesen, dass sich nach bereits einer Stunde Aufenthalt am Fuße des Wasserfalls – im Bereich des zerstäubten Wassers – die Erholung der oberen Atemwege signifikant verbessert und das persönliche Empfinden der Atemqualität ebenfalls positiver wahrgenommen wird. Um dieses Phänomen und das Erlebnis Grawa Wasserfall allen Menschen zugänglich machen zu können, wurde der Wanderweg dorthin umfangreich ausgebaut. Ausgehend von der Grawa Alm und der Lawinengalerie Raffeine gibt es nun einen barrierefreien Pfad, der mit Rollstühlen einwandfrei befahren werden kann. Am Fuße des Falles wurde eine kunstvolle, an die Landschaft angepasste Plattform mit zwei Bereichen installiert. Einer für Besucher, die nur kurz stehen bleiben möchten und ein zweiter – weitaus größerer Teil – für Menschen, die länger vor der imposanten Kulisse verweilen möchten und somit den gesundheitlichen Nutzen aus ihrem Aufenthalt ziehen können.