Gaumenreise in die andächtige Backstube

Ein Artikel von Monika Stradner | 22.10.2024 - 13:28
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So flaumig und goldbraun soll das Resultat aussehen © unpict/Shutterstock

Zutaten:
500 g Mehl (glatt bzw. universal)
1 Pkg. Trockengerm
250 ml Milch
70 g Butter
60 g Zucker
2 Eier
Salz
Zitronenschale
Rum
 80 g Rosinen
1 Ei zum Bestreichen
ev. Hagelzucker zum Bestreuen

Zubereitung:
1. Mehl in eine Schüssel sieben, mit Germ und Salz vermischen. Milch erwärmen und Butter und Zucker darin auflösen.
2. Das Milchmischgemenge, Eier, Zitronenschale und Rum zum Mehl geben und zu einem glatten Teig verkneten, bis er sich von der Schüssel löst (entweder mit den Knethaken des Mixers oder in der Küchemaschine). Falls gewünscht, können Rosinen dazugegeben werden.
3. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und den Teig an einem warmen Ort ungefährt auf das doppelte Volumen aufgehen lassen.
4. Den Teig in vier gleiche Stücke teilen, diese auf der bemehlten Arbeitsfläche zu langen Strängen rollen. Jeweils zwei Stränge in der Hälfte miteinander überkreuzen und zwei viersträngige Zöpfe flechten (dazu jeweils den äußersten Strang zur Mitte legen).
5. Das Ei versprudeln, die Striezel damit bestreichen und noch einmal 15 Minuten gehen lassen. Ein zweites Mal bestreichen, ev. mit Hagelzucker bestreuen und bei 160 Grad im vorgeheizten Backrohr etwa 40 Minuten backen.

Info: Verschiedene Geschichten und Bräuche ranken sich um das flaumige Germteiggebäck ...

  • Am 1. November, zu Allerheiligen, gedenkt man im katholischen Brauchtum allen Heiligen und Märtyrern, am 2. November, zu Allerseelen, allen Verstorbenen und der armen Seelen im Fegefeuer. Wobei im Vordergrund allerdings nicht der Tod, sondern die Auferstehung und das ewige Leben stehen. 
  • Man hat den Allerheiligenstriezel traditionell am Abend des 1. November gegessen, die Reste wurden für die „armen Seelen“ am Tisch gelassen, damit diese sich damit stärken konnten. Am 2. November wurde sogenanntes „Allerseelengebäck“ an Bedürftige verteilt.
  • Allerheiligen ist in Österreich als „Godntag“ bekannt, an dem Patenkinder von ihren „Godn“ einen Germteigstriezel überreicht bekommen.
  • Im Weinviertel wird am 31. Oktober beim „Striezelposchn“ um Allerheiligenstriezel gewürfelt.
  • Im süddeutschen Raum werden „Seelenzöpfe“ oder „Seelenbrezeln“ gebacken und mit zu den geschmückten Gräbern gebracht, die zu Allerheiligen gesegnet werden.
  • Das heute beliebte Halloween kommt vom „All Hallows Eve“, dem Vorabend des 1. November.