Wallfahrt mal vier

Ein Artikel von Leonie Maier | 17.04.2025 - 13:55
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Die Kirche am Magdalensberg ist Ausgangspunkt des Vierbergelaufes © Cortyn/Shutterstock

In Kärnten findet seit Jahrhunderten eine der ältesten und eindrucksvollsten Wallfahrten im Alpenraum statt. Doch was sich hier zwischen Dämmerung und Tageslicht abspielt, ist mehr als eine Wanderung. Es ist eine uralte Tradition, eine spirituelle Reise, ein stilles Miteinander von Mensch und Natur. Der Vierbergelauf führt über vier markante Gipfel in Mittelkärnten: Ulrichsberg, Veitberg, Lorenziberg und Magdalensberg.

Zwischen Muskelkater und innerer Einkehr

Der Start erfolgt um Mitternacht nach dem Gottesdienst in der Kirche auf dem Magdalensberg. Trotz der vielen Teilnehmer, oft sind es mehrere tausend, wirkt der Vierbergelauf ruhig und getragen. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass ein Teil der Strecke in der Nacht zurückgelegt wird und erst bei Sonnenaufgang die Gesprächslust steigt. Insgesamt werden über 50 km in rund 16 Stunden zurückgelegt, sodass ein gewisses Maß an Koordination auf jeden Fall nicht schadet. Neben Blasen und Muskelkater berichten die Teilnehmer jedoch von einem unvergleichlichen Bewusstsein beim Gehen. Da Menschen unterschiedlichster Herkunft, Alter und Motivation gemeinsam unterwegs sind, entstehen spontane Gespräche und unerwartete Freundschaften, wobei trotzdem Raum für das eigene Tempo, das eigene Erleben, bleibt. Andere motiviert eine Legende, die besagt, dass den Teilnehmern das Paradies sicher ist.

In diesem Jahr findet der Vierbergelauf am 1. und 2. Mai statt, da das Ereignis immer am Dreinagelfreitag, also zwei Wochen nach dem Karfreitag, über die Bühne geht. Zur Vorbereitung empfehlen sich mehrstündige Wanderungen als Training sowie ausreichend Schlaf und Ruhe vor dem Start. Zudem erschweren Alkohol und deftige Speisen das Wandererlebnis, dennoch sollten genügend Wasser und Snacks mitgenommen werden, um die Energiereserven jederzeit auffüllen zu können.