Rinderrassen – von apart bis zottelig

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 24.07.2023 - 11:51

Geschätzte eine Milliarde Rinder leben auf der Erde, wovon jedes Tier im Schnitt täglich 50 kg Futter und 160 l Wasser benötigt. Einige Rassen werden bis zu 1,5 t schwer und manche Tiere können ein Alter von über 45 Jahre erreichen. Mit Almen verbinden wir in den Alpen gleichzeitig auch Kühe, die mit Glockengebimmel wiederkauend im Gras liegen. Die Szenerie wirkt wie ein Stillleben und strahlt eine sorgenlose Ruhe aus.
Doch längst gleicht kaum eine Kuh der anderen, geschweige denn eine Rasse der anderen. Sie gleichen sich in Form, sind aber trotzdem gänzlich unterschiedlich. Manche werden nur 90 cm hoch, andere bis zu 2 m. Einige müssen mit Temperaturen um die –60 °C zurecht kommen und haben sogar am Euter eine flauschige Behaarung, um sich vor Kälte zu schützen. 
Doch Rinder sind auch die Begleitung und Grundlage unserer Kultur. Mit ihnen war es möglich, Gebiete zu erschließen und sich von ihnen zu ernähren. Dabei schätzten bereits unsere Urahnen das Fleisch und die Milch vom Auerochsen, der Wildform unserer Haustierrassen. Die Tiere wurden vor über 10.000 Jahren gezähmt und gezüchtet um sie nicht jagen zu müssen.
Heute ist man darum bemüht, viele Rassen vor dem Aussterben zu bewahren. Durch Kreuzung von leistungsfähigen Rassen, um noch mehr Milch und Fleisch zu erhalten, gehen vielfach alte Rassen einfach verloren. 
Übrigens: Wussten Sie, dass eine Kuh etwa alle 40 Sekunden rülpst?

Highland Cattle

shutterstock_629036816.jpg

Highland cattle © attilio pregnolato/Shutterstock

Das West- und Zentralschottische Hochlandrind fasziniert mit seinen zottigen Haaren und seiner Frisur, die ins Gesicht fällt. Das Fell wärmt die Rasse, die als die älteste registrierte Rasse (1884) gilt, in den kalten Monaten.

Tiroler Grauvieh

shutterstock_2035876013 (1).jpg

Tiroler Grauvieh © Dietmar Rauscher/Shutterstock

Bis in Höhen von 2.300 m weidet diese Rasse auf Bergwiesen und zählt zu den ältesten Kuhrassen in Österreich. Sie ist besonders robust und kann sieben Monate auf der Alm bleiben.

Eringer

shutterstock_1188823186.jpg

Eringer © schame/Shutterstock

Sie wirken mit ihrer bulligen Statur fast schon angsteinflößend, zählen zu den kleinsten Rinderrassen Europas. Tatsächlich tragen sie auf den Almen im Schweizer Wallis alljährlich öfters untereinander Ringkämpfe aus, da sie ein hohes Aggressionspotenzial besitzen.

Hinterwäldler

shutterstock_1211053003.jpg

Hinterwäldler © Kai Brosinski/Shutterstock

Die Rasse aus dem Schwarzwald ist die kleinste Rinderrasse Mitteleuropas und eine der weitverbreitetsten im Alpengebiet.

Maremmanas

shutterstock_1771957277.jpg

Maremmanas © marco branchi/Shutterstock

Sie sind der Wildform des Hausrinds, dem Auerochsen, näher als alle anderen Rinderrassen. Sie fühlen sich in der wilden Macchia der Toskana am wohlsten und erreichen ein Gewicht von bis zu 1.000 kg.

Yak

shutterstock_796478140.jpg

Yak © Helga_foto/Shutterstock

Der Hausyak ist in großer Zahl im Hima­laja, in der Mongolei und im Süden von Sibirien verbreitet, der Wildyak jedoch vom Aussterben bedroht. Er ist Lebens­grundlage für die Menschen im zentral­asiatischen Hochland.

Ungarisches Steppenrind

shutterstock_1189128718.jpg

Ungarisches Steppenrind © evryka/Shutterstock

Es stand kurz vor dem Aussterben und überlebte in der Puszta in einem Nationalpark. Heute erholt sich der Bestand wieder und einige Tiere werden auch im östlichen Burgenland gehalten.