Eintritt frei in Österreichs Denkmäler

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 11.09.2023 - 09:39
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Berühmte Gebäude, wie die Wiener Hofburg öffnen ihre Tore am Tag des Denkmals, aber auch weniger bekannte Denkmale kann man am 24. September entdecken © Maykova Galina/Shutterstock

Heuer wird im Rahmen des "Tag des Denkmals" ein Jubiläum gefeiert: Seit 100 Jahren gibt es das österreichische Denkmalschutzgesetz. Diesem ist es zu verdanken, dass unser Land so reich an historischen Schätzen ist. 
Unter dem Motto „denkmal [er:sie:wir] leben | 100 Jahre Österreichisches Denkmalschutzgesetz” werden die Pforten von historischen Objekten geöffnet, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt öffentlich zugänglich sind. Bereits bekannte Denkmale erscheinen durch bestimmte Themenführungen und durch ein spezielles Rahmenprogramm in einem neuen Blickwinkel. Alle Programmpunkte können bei freiem Eintritt besucht werden. 
Neben aktuellen Projekte der Denkmalpflege sollen die Blicke auch auf vorerst unscheinbare oder unbekannte Denkmale gelenkt werden. Im Rampenlicht stehen dabei traditionelle Handwerkstechniken, die Werte und Qualitäten der unterschiedlichsten Denkmale, aber auch die Menschen, die dahinterstehen und mit viel Engagement zur Erhaltung des österreichischen Kulturerbes beitragen. 

Österreichs Denkmäler öffnen ihre Pforten

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Beim Spaziergang durch Obernberg erfährt man alles über die Burg und die Geschichte des Ortes, der durch Handel und Schifffahrt zu Reichtum kam © Martin Erdniss/Shutterstock

Wien: Haus zur goldenen Schlange
Dieses denkmalgeschützte Eckhaus in der Wiener Innenstadt wurde in den Jahren 2022/23 generalsaniert. Dabei entdeckte man unter dem Deckenputz eine besonders seltene Riemenbalkendecke mit erhaltener Rankenmalerei aus dem 16. Jh., die nun generalsaniert präsentiert wird.
Nur am Tag des Denkmals geöffnet.

Niederösterreich: Jüdischer Friedhof Mistelbach
Die Gräber am Jüdischen Friedhof erzählen viele interessante Geschichten durch ihre Form, Reliefs, Bilder, Inschriften und vieles mehr. Im Rahmen von Führungen haben die Besucher die Möglichkeit, anhand von Erzählungen und Bedeutungserklärungen mehr über die Zeichen und Symbole zu erfahren.
Nur zu den Führungszeiten geöffnet (11, 14 und 15 Uhr).

Oberösterreich: Burg Obernberg
Der prächtige Marktplatz in Obernberg am Inn zeugt von der Bedeutung des Orts, der bis 1782 dem Bistum Passau unterstand. Geprägt von Handel und Schifffahrt, entstand hier ein Wohlstand, der viele kulturelle Schätze entstehen ließ. In einem gemütlichen Spaziergang werden die wichtigsten Punkte der Marktgemeinde besucht und die enge Verflechtung von Geschichte und Gegenwart vor Ort wird lebendig. 
Führung: 14 Uhr (Anmeldeschluss: 20. September 2023)

Salzburg: Badeschloss Bad Gastein
Kaiser Franz Joseph, Bismarck und Richard von Weizsäcker waren im Straubinger Grand Hotel Bad Gastein und dem Badeschloss Hotel Est. 1791 genauso zu Gast, wie bekannte Dichter, Denker und andere Kreative. Bei einer exklusiven Führung erleben Besucher auf dem neu belebten Straubinger Platz die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart.
Nur zu den Führungszeiten geöffnet (14 bis 17 Uhr).

Tirol: Ehemaliges Klösterle Imst
Bei der Führung am Tag des Denkmals kann man einen letzten Blick in das stadtbildprägende Klösterle werfen, bevor es seiner neuen Nutzbarmachung für betreutes Wohnen übergeben wird. Das ehemalige Kloster der Barmherzigen Schwestern in Imst mit angeschlossener Kapelle wurde im 14. Jh. errichtet und geht auf den profanen Ansitz Stach zurück.
Nur zu den Zeiten der Führungen geöffnet (11 und 14 Uhr).

Vorarlberg: Siechenhaus Bregenz
Auch in der Grafschaft der Montfort-Bregenz grassierte einst die Lepra. Deshalb wurde im 13. Jh. in Bregenz ein Siechenhaus errichtet – mit Kapelle, sogenanntem Kirchhöfli (Friedhof) und Badehaus. Insgesamt eine spitalsähnliche Einrichtung, hinter deren Mauern sich tragische Schicksale abgespielt haben. Im Rahmen der Führungen wird der Alltag der Siecher beleuchtet.
Führungen: 10 und 12 Uhr

Kärnten: Wirtshaus zu St. Peter in Rangersdorf
Das alte Wirtshaus, ein mächtiger Pfeilerstadel sowie ein mit den Jahreszahlen 1502 versehener Mauerspeicher prägen das historische Ortszentrum von Rangersdorf. Das Ensemble konnte vor dem Abbruch gerettet werden und wurde zum Veranstaltungszentrum, Dorfkaffee und zur Wohnstätte umgebaut bzw. restauriert. Im nächsten Schritt soll auch der Platz zwischen Stadl, Wirtshaus und Mauerspeicher zu einem einladenden Dorfzentrum umgestaltet werden. Am Tag des Denkmals wird ein kulturelles Programm in den historischen Mauern geboten.
Nur am Tag des Denkmals geöffnet.

Steiermark: Tempelmuseum Frauenberg
Das denkmalgeschützte Museumsgebäude steht auf den Grundmauern eines römischen Tempels - dem ältesten freistehenden Mauerwerk der Steiermark. Die archäologische Forschungstätigkeit der letzten Jahrzehnte brachte hier sensationelle Fundstücke zu Tage, die im Rahmen von Führungen in die spannende Entstehungsgeschichte des Museums integriert werden. 
Familienerlebnisführung: 15 Uhr

Burgenland: Die Grube Breitenbrunn
"Die Grube/The Pit" ist ein Land-Art-Projekt von Peter Noever in Breitenbrunn am Neusiedlersee, das seit den frühen 1970er-Jahren besteht und laufend weiterentwickelt wird. Ausgangspunkt dieses Projekts ist der über 200 Jahre alte, aus Sandstein gebaute Weinkeller. Das nördliche Ende des Kellergewölbes wurde freigelegt und geöffnet, sodass ein überwölbter, windgeschützter Raum entstand. Daran schließt die eigentliche Grube, ein grasbewachsener Trichter mit 20 m Durchmesser, an.
Nur am Tag des Denkmals geöffnet (Führungen 12 und 15 Uhr).

Programm aller Bundesländer: tagdesdenkmals.at/programm