Wenn sich im Spätherbst in den Niederungen der Nebel breit macht und die Sonne verhüllt, dann ist eine Wanderung in höheren Regionen sinnvoll. Mehr lesen ...
Wir begeben uns auf einen der beliebtesten Wanderwege im Gasteinertal: Der familientaugliche Gasteiner Höhenweg führt auf ca. 1.000 Höhenmeter von Bad Gastein nach Bad Hofgastein, und kann selbstverständlich in beide Richtungen begangen werden. Wir wandern von der Kapelle im Gasteiner Kötschachtal zur Pfarrkirche in Bad Hofgastein – dabei kommen wir auch zur Gadaunerer Schlucht. Sie hat im Jahr 2024 die in Österreich alljährlich stattfindende Platzwahl „9 Plätze – 9 Schätze“ für sich entschieden, bei der das Publikum den schönsten Platz des Landes bestimmt.
Der Weg lässt sich mit relativ konstant bleibender Höhe gut begehen und ist daher für die ganze Familie recht einfach zu bewältigen. Wir wandern entlang von herrlichen Bergwiesen, durch lichten Bergwald und an urigen Bauernhäusern vorbei. Neben der Gadaunerer Schlucht, die spektakuläre Ausblicke auf den Wasserfall ermöglicht, geht es auch zur Remsacher Schlucht.
Erst im Jahr 2021 wurde der Gasteiner Höhenweg nach zahlreichen Schäden durch Muren, Hochwasser und Schneebretter wieder eröffnet: der „Katharinastollen“, ein neuer, 65 m langer Tunnel hat das ermöglicht. Eröffnet wurde der Höhenweg erstmals im Jahr 1934, damals verlief eine Brücke über die Gadaunerer Schlucht. Im Jahr 1958 wurde diese durch ein verheerendes Unwetter zerstört und durch mittlerweile mehrere Tunnel ersetzt. Einer dieser vier Stollen verläuft heute unterhalb des Wasserfalls.
Wir haben uns mit der Variante ab Bad Gastein für die abwärts führende Route entschieden und starten damit an der Kaiser-Wilhelm-Promenade und am sogenannten Martin-Lodinger-Höhenweg. Wir wandern entlang des Graukogels stetig rund 100 m über dem Talboden. Bald eröffnet sich das Bergpanorama der umliegenden Gipfel und von senkrecht abfallenden Felswänden und wir erreichen nach ca. 1 Stunde die wildromantische Gadaunerer Schlucht.
Der Taleinschnitt zählt seit 1978 zu den Naturdenkmälern von Salzburg und punktet durch eine geologische Besonderheit: wir können am Wegesrand Steine „blühen“ sehen, an zahlreichen Stellen fallen uns schmutzigweiße und gelbliche Sulfatausblühungen auf, die am pyritführenden Gestein entstanden sind. Auf dem weiteren Weg kommen wir noch an der Rauchbergmühle vorbei, in Bad Hofgastein angekommen dient uns schließlich der spitze Turm der Pfarrkirche als Wegweiser.
Dieser Weg kann sowohl mit dem Rollstuhl aus auch mit dem Kinderwagen befahren werden. Allerdings ist er bei winterlichen Verhältnissen (nur bedingt begeh- bzw. befahrbar: zwischen dem Ortsteil Gadaunern bis Kötschachtal), die Schlucht selbst ist im Winter (Ende November bis Ende April) aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Strecke: 8,5 km
Dauer: 2:40 Stunden
Aufstieg: 104 m
Abstieg: 307 m
Schwierigkeit: einfach