Das Zwitschern der Vögel, der Duft der Bäume, die frische Luft – bei einem Spaziergang durch den Wald fühlen wir uns auf Anhieb besser. Mehr lesen ...
Margarete Schütte-Lihotzky hatte viel damit zu tun, wie Küchen heute aussehen © Beyond Time/Shutterstock
Margarete Schütte-Lihotzky (1897-2000) stammte aus Wien und zählte zu den bedeutendsten Architektinnen des 20. Jh. Sie studierte zu einer Zeit, als – laut ihrer eigenen Aussage – niemand glaubte, dass je eine Frau dazu beauftragt werden würde, ein Haus zu errichten – auch sie selbst nicht.
Im Lauf ihrer Karriere war sie maßgeblich an zahlreichen Wohnbauprojekten, u. a. in Wien, beteiligt und beschäftigte sich mit der Rationalisierung der Hauswirtschaft – was in den 1920er Jahren in der Entwicklung der sogenannten „Frankfurter Küche“ seinen Höhepunkt fand. Die Architektin war später gemeinsam mit ihrem Mann international im Einsatz, u. a. in Japan, Russland und den USA, und gehörte während der Zeit des Zweiten Weltkriegs der Widerstandsbewegung an. Ihre Arbeit und Leistungen wurden in Österreich erst spät gewürdigt – sie wurde in den 1990er Jahren mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst sowie dem Ehrenring der Stadt Wien ausgezeichnet, Plätze und Parks wurden nach ihr benannt und hat ihre letzte Ruhestätte in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof gefunden.
Mutter der Frankfurter Küche
Die charakteristischen Schütten wurden zum Markenzeichen der „Frankfurter Küche“ © C Mynatt/Shutterstock.
Rationalisierung von Arbeitsprozessen und die Griff- und Schrittersparnis im sogenannten „Labor einer Hausfrau“ sollten tonangebend bei einer Einbauküche sein und der Hausfrau die Arbeit in erster Linie erleichtern. Nachdem ein erstes Modell mit Erkenntnissen aus der industriellen Küche ausgestellt wurde konnten sich Frauenorganisationen dazu äußern, schließlich diente dieses Experiment als Grundlage für die Massenproduktion der „Frankfurter Küche“. Prägend waren die Erkenntnisse damals und wirken sich bis heute auf die Bauweise und Grundlagen moderner Einbauküchen aus.
Die letzen 30 Lebensjahre verbrachte die berühmte Architektin in ihrer Wohnung in der Wiener Franzensgasse. Diese wurde nach ihren Erkenntnissen und Erfahrungen der optimalen Raumnutzung sowie Griff- und Schrittersparnis eingerichtet und gestaltet. Sie steht heute unter Denkmalschutz und ist ein Forschungszentrum und dient außerdem auch als Museum.
Veranstaltungstipp
Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März wird bei freiem Eintritt am 14. März 2025 um 17 Uhr im Rahmen des Public Program Art+Feminisms des Belvedere 21 das Margarete Schütte-Lihotzky Zentrum in 1050 Wien besucht.