Selbst geschnitzte Weidenpfeifchen

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 15.03.2022 - 10:00
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Ein Schnitzmesser sollte bei der Frühlingswanderung nicht fehlen © thomas eder/Shutterstock

Im Frühling, wenn die Äste noch jung und ohne Blätter sind, gelingt das Schnitzen der Pfeifen besonders gut. Nehmen Sie beim nächsten Spaziergang am Wasser ein Schnitzmesser mit und versuchen Sie es selbst! Am besten geeignet sind übrigens Korbweiden, die in feuchten Auen oder entlang von Bächen anzutreffen sind.

Anleitung

1. Für das Weidenpfeifchen verwendet man einen Zweig, der etwa 2 cm dick ist, wobei auf einer Mindestlänge von 8 cm eine glatte Rinde ohne Auswachsungen sein muss. Insgesamt ist das Stück 10 bis 12 cm lang.

2. Nun wird auf der glatten Seite die Rinde an zwei Stellen eingeschnitten: Oben am Mundstück 1,5 bis 2 cm vom abgeschnittenen Ende entfernt (ein Halbkreis) und am hinteren Ende mit glatter Rinde (ca. 8 bis 10 cm) rundherum und bis auf das Holz durch.

3. Anschließend wird die Rinde vorsichtig etwa 10 Minuten „weichgeklopft“ ohne beschädigt zu werden. Die Rinde löst sich dann relativ leicht und lässt sich mit der ganzen Handfläche behutsam abziehen.

4. Jetzt wird das Mundstück genau an der Stelle abgesägt, an der die Rinde vorne eingeschnitten wurde. Den hinteren Teil entgraten und die vordere Kante leicht rund schnitzen. Dann die Unreinheiten auf dem hinteren Holzteil entfernen, damit es zum Schluss ganz glatt ist.

5. Vom Mundstück wird nun ein flaches Stück, etwa 2–4 mm dick, abgeschnitten und die Pfeife muss jetzt nur noch zusammengesetzt werden. Das Mundstück wird mit der abgeflachten Seite Richtung Pfeifenöffnung hi­neingesteckt und sollte nun exakt zwischen die Öffnung und das Rindenende passen.

6. Zuletzt das hintere Holzteil der Pfeife in die Rinde stecken und die Pfeife kann gespielt werden: Durch Verschieben des hinteren Teils können die Töne verändert werden.