Der einsame Pfad durch die Hinteren Tormäuer

Ein Artikel von REISEN-Magazin/Christiane Bartal | 08.03.2022 - 08:46
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Weg durch die Hinteren Tormäuer verspricht wildromantische Momente © Christiane Bartal

Ab in die Ötschergräben!“, lautet das erklärte Wandervorhaben aller Wanderer, die in Wienerbruck aus der Bahn oder dem Auto steigen. Aller Wanderer? Nein! Einige Unbeugsame widersetzen sich dem Herdentrieb und schlagen anstelle des Pfades durch den „Grand Canyon Österreichs“, wie die wildromantischen Ötschergräben gerne bezeichnet werden, den Weg durch das Nachbar­tal, die Hinteren Tormäuer ein. Zu diesen wenigen gehören diesmal auch wir. In Wienerbruck geht’s auch für uns los, unsere Ziele sind Erlaufboden und Gösing an der Mariazellerbahn. Doch bevor es wildromantisch wird, genießen wir zwei Stationen lang Bahnromantik pur: bei der Fahrt mit der Mariazellerbahn.

Zwei Stationen pure Bahnromantik

Den mächtigen Ötscher vor Augen, stehen wir am Bahnhof von Gösing. Mit seinen 1.893 m gilt er als das Wahrzeichen des Mostviertels. Rund um ihn erstreckt sich der Naturpark Ötscher-Tormäuer – ein besonderer Naturraum, geprägt von bizarr geformten Felsen, tiefen Schluchten, wilden Wassern und stillen Wäldern.
Für unsere Wanderung durch die Hinteren Tormäuer haben wir das Auto am Parkplatz des Bahnhofs Gösing abgestellt – dem Endpunkt der Tour. Nach 13 Minuten beschaulicher Bahnfahrt mit der „Himmelstreppe“, der güldenen Garnitur der Mariazellerbahn, entsteigen wir in Wienerbruck-Josefsberg gemeinsam mit einigen anderen Wanderern dem Zug. Nur wenige Schritte sind es bis zum 2015 anlässlich der NÖ Landesausstellung neu errichteten Naturparkzentrum Ötscher-Basis, das direkt am Stausee Wienerbruck liegt. Wir haben ein Kombiticket der Mariazellerbahn in der Tasche, das die Fahrt und den Eintritt in den Naturpark inkludiert – wer das nicht hat, entrichtet den kleinen Erhaltungsbeitrag von 4,– Euro pro Person im Naturparkzentrum. Nur rund 800 m sind es entlang des Stauseeufers bis zum Eingang in den Naturpark.

Wilde Orchideen, Wasserfälle und Felsentore

Auf schmalen Waldpfaden oberhalb des Lassingbaches schlängelt sich der Weg  immer tiefer in die Schluchtenlandschaft hinein – zwischendurch auch über Brücken und Stege. Während die Wanderergruppen an uns vorbeihetzen, halten wir immer wieder mit gezücktem Fotoapparat inne, angetan von den wilden Orchideen, die da am Wegesrand gedeihen: Rotes Waldvöglein, Geflecktes Knabenkraut, Braunrote Stendelwurz und die noch seltenere Bugac-Stendelwurz. Tatsächlich sind von den etwa 70 in Österreich wild vorkommenden Orchideenarten rund 25 Arten im Naturpark Ötscher-Tormäuer vertreten. Jede Einzelblüte ist ein Kunstwerk für sich – da lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Diesen Abschnitt begleiten uns noch die Ötschergraben-Wanderer, vorbei am Kienfall und dem Lassingfall, dem ein eigener Aussichtsplatz gewidmet ist. Dann bewegt sich die Ausflüglerkarawane mit uns durch mehrere Felsentore und kleinere Tunnel, bevor wir das Speicherkraftwerk Wienerbruck erreichen.

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

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