Die spektakulärsten Aussichtsplattformen Österreichs

Ein Artikel von Redaktion | 10.04.2013 - 08:21
13655137170825.jpg

Aussichtsplattform 5fingers am Krippenstein im Dachstein-Massiv © Dachstein im Salzkammergut/Leo Himsl

Nervenkitzel ist garantiert, wenn man, auf einem Glasboden stehend, hunderte Meter über dem Abgrund schwebt und dabei in die Tiefe blickt. Auf 1.933 m Seehöhe bietet der Airwalk an der Kölnbreinsperre in Kärnten einen fantastischen Tiefblick von Österreichs höchster Staumauer. Die 2010 eröffnete Attraktion befindet sich am Ende der Malta Hochalmstraße. Eine filigran wirkende, über die Staumauer hängende Plattform aus Metall und Glas schwebt über dem Abgrund. Sitzstufen in der Mitte des Skywalks laden zum Verweilen ein und der eingearbeitete Glasboden ermöglicht freie Sicht auf 200 m Tiefe unterhalb der Plattform.

Erhöhte Adrenalinwerte bescheren auch die 5fingers am Krippenstein im Dachstein-Massiv. Diese Plattform liegt in unmittelbarer Nähe der Bergstation der Dachstein-Krippenstein-Seilbahn und ist auf einem informativen Lehrpfad bequem zu erreichen. Die einer Hand nachempfundene Konstruktion ragt bis zu acht Meter aus einer 400 Meter hohen Felswand und bietet eine wunderbare Aussicht auf das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt und den Hallstätter See. Darüber hinaus überrascht jeder der fünf Stege durch seine unterschiedliche Gestaltung. So besteht beispielsweise der Boden eines der „5fingers“ durchgehend aus Glas und gibt den Blick frei auf den 400 Meter darunter liegenden Ort Krippenbrunn. Der Boden eines anderen Fingers ist mit einem Guckloch versehen, das schwindelfreien Besuchern einen direkten Blick in die Tiefe erlaubt. Der „Mittelfinger“ hingegen ist für die Öffentlichkeit gesperrt – auf ihm befindet sich ein Trampolin, das fallweise von Basejumpern genützt wird.

Direkt an der Bergstation der Dachstein-Gletscherbahn befindet sich der Dachstein Skywalk. Die auf 2.700 Metern Seehöhe liegende balkonartige Plattform, die über die 250 Meter senkrecht abfallende Felswand des Hunerkogels hinausragt, ermöglicht einen Rundblick über das alpine Bergpanorama.

Wandert man in der Landschaft rund um Hinterstoder, stößt man auf ein seltsames Objekt: Die Aussichtsplattform Stoderblick ist mit ihrem roten Stahlrahmen ein weithin sichtbares Zeichen. Schaut man vom Inneren des Quaders auf das vor einem liegende Panorama, gliedert der Würfel die Landschaft in vier Ausschnitte und rahmt so den Blick auf die Gipfel des Toten Gebirges, die Warscheneckgruppe und das Stodertal.

Wer den Gang über eine spektakuläre, 140 m lange Hängebrücke wagt, erreicht die am Gipfel des Stubnerkogels bei Gastein gelegene Aussichtsplattform Glocknerblick. Das runde, filigran wirkende Aussichtsplateau besteht aus Stahl und Holz. Seitlich wird es durch ein blickdurchlässiges Maschendrahtgitter gesichert. Der Boden der Plattform bietet durch eine eingelassene Glasöffnung einen freien Blick in den Abgrund.

Die "Koralle" auf der Steinplatte im Triassic Park Waidring nahe St. Johann in Tirol ist eine elegant gelöste Konstruktion, die an eine Fächerkoralle erinnert. Drei verschiedene Bodenbeläge sorgen hier für Nervenkitzel: Besucher können sich über undurchsichtige "Korallenäste" und einen grobmaschigen Gitterrost langsam an einen völlig transparenten Boden herantasten. Dieser gehört zu den größten begehbaren Glasflächen Europas und verlangt selbst Höhenerprobten ein gewisses Maß an Überwindung ab.

Die Gemeinde Sölden im Ötztal hat mit den sogenannten BIG 3 gleich auf drei Bergen, alle über 3.000 Meter hoch, Aussichtsplattformen errichtet. Die höchste davon ist die Plattform auf der Schwarzen Schneid, von der man die Gebirgswelt bis hin zu den Dolomiten überblickt. Aus dem Tiefenbachkogl ragt ein 25 Meter langer, frei schwebender Stahlsteg über den Abgrund. Die auf mehreren dünnen Pfosten stehende Aussichtsplattform auf dem Gaislachkogl ermöglicht die Sicht ins Ötztal und auf die das Tal umgebenden Alpenkämme.

Der am Gipfel des Wurmkogls auf 3.080 Metern gelegene Top Mountain Star in Hochgurgl ist wohl die extravaganteste Erscheinung unter den Panoramaplattformen. Tausende im Außenbereich angebrachte Swarovski-Kristalle lassen das pagodenartige Gebäude in der Sonne glitzern und funkeln. Im Inneren befindet sich eine Panorama-Bar mit einem herrlichen 360-Grad-Rundblick über die Ötztaler Alpen.

Als Geheimtipp gilt der Adlerhorst im Tiroler Rofangebirge. Die einem Adlernest nachempfundene Plattform auf dem Gschöllkopf bietet faszinierende Ausblicke in die Bergwelt des Rofan um den Achensee. Wem der Nervenkitzel dort nicht reicht, kann sich auch 800 Meter mit dem AirRofan Skyglider, einer Seilbahnkonstruktion, auf den Gschöllkopf ziehen lassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause gleitet man mit ungefähr 85 km/h wieder hinunter zur Bergstation. Fast wie Ikarus, möchte man meinen.