Unsere deutschen Nachbarn haben es manchmal nicht leicht mit uns, denn bei den vielen Begriffen des österreichischen Dialekts wissen selbst Einheimische nicht immer, wovon ihr Gegenüber spricht. Mehr lesen ...
Wien ist bekannt für seine charmanten Gassen und prachtvollen Alleen, doch manche Straßennamen geben Rätsel auf. Hinter so mancher kuriosen Bezeichnung verbirgt sich jedoch eine interessante Geschichte oder ein unerwarteter Bezug zur Vergangenheit der Donaumetropole. Von düster klingenden Namen wie Blutgasse bis hin zu niedlichen wie Dreimäderlweg haben die Wiener Adressen einiges zu bieten. Doch was verbirgt sich hinter diesen ungewöhnlichen Namen? Begleiten Sie uns auf eine Reise durch Österreichs Hauptstadt mit ihren skurrilsten Straßennamen.
Blutgasse (1. Bezirk)
Beginnen wir mit dem schaurigsten Straßennamen von allen. In der Blutgasse fragt man sich zu Recht, woher dieser gruselige Name wohl kommt. Eine der bekanntesten Geschichten besagt, dass der Name auf ein blutiges Massaker an den Templern zurückgeht, das hier im 14. Jh. stattgefunden haben soll. Allerdings ist diese Legende, wie viele andere Spekulationen um die Gasse, nicht belegt. Denkbar wäre auch, dass sich der Begriff „Blut“ auf das nahe gelegene ehemalige Schlachthaus oder auf die Abwässer früherer Metzgereien bezieht. Solche Erklärungen sind bei mittelalterlichen Straßennamen tatsächlich nicht unüblich. Wie dem auch sei, der genaue Ursprung bleibt ungewiss, was den Namen noch mysteriöser macht.
Schlägergasse (13. Bezirk)
Auch die Schlägergasse im 13. Bezirk klingt zunächst bedrohlich. Doch die Wiener wissen, dass ihre Heimat zu den sichersten Großstädten der Welt zählt und durch eine niedrige Kriminalitätsrate besticht. So auch in der Schlägergasse, in der man entspannt flanieren kann, ohne Angst vor wilden Schlägereien haben zu müssen. Der Name soll auf die Holzschläger zurückgehen, die früher in den Wäldern rund um Wien tätig waren.
Goldregengasse (22. Bezirk)
Vielversprechend klingt dagegen die Goldregengasse. Hier fällt zwar kein Edelmetall vom Himmel, aber dafür gibt es jede Menge Pflanzen zu entdecken. Das liegt daran, dass die Straße ihren Namen einer speziellen Pflanzengattung namens Goldregen zu verdanken hat.
Bierbaumgasse (21. Bezirk)
Natur- und Bierliebhaber aufgepasst! In dieser Gasse gibt es zwar weder kostenlose Hopfengetränke noch endlose Alleen, dafür aber einen berühmten Namensgeber. Schließlich wurde die Bierbaumgasse nach dem Schriftsteller, Redakteur und Kritiker Otto Julius Bierbaum benannt.
Dreimäderlweg (19. Bezirk)
Der niedlich klingende Name geht auf das berühmte Lied „Das Dreimäderlhaus“ von Franz Schubert zurück, das von einer Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen und einem Mann erzählt, wobei die „drei Mäderl“ symbolisch für die drei Hauptfiguren des Liedes stehen.
Mondweg, Marsweg, Neptunweg, Saturnweg (14. Bezirk)
Galaktisch geht es im Wiener Planetenviertel zu. Die Straßen des Stadtteils tragen die Namen verschiedener Planeten und schaffen so eine einzigartige Verbindung zwischen der Großstadt und dem Universum.