Online-Reisebuchung: Die häufigsten Mythen

Ein Artikel von Redaktion | 20.10.2016 - 10:05

Mythos 1: Bei den Hotels direkt bekommt man immer die besten Zimmerpreise

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© tranmautritam/Pixabax.com

Stimmt nicht. Eigentlich klingt es logisch, dass Hotels selbst die besten Zimmerpreise anbieten. Es sind keine Zwischenhändler eingeschaltet, die eine hohe Provision von der Buchungssumme einbehalten. Dennoch sind Zimmerpreise auf Hotelwebseiten oft nicht günstiger buchbar als beim Reisevermittler.

Im Gegenteil: Teilweise verhandeln Hotelportale oder Veranstalter günstige Kontingente und bieten diese unabhängig von den Tagespreisen des Hotels an. Obwohl die sogenannte Best-Preis-Klausel gefallen ist und Hotels inzwischen günstigere Preise aufrufen dürfen als die, die sie den Buchungsportalen anbieten, nutzen viele Hotels diese Option nicht - aus Angst vor einer Herabstufung im Ranking.

Mythos 2: Angebote, die im Preisvergleich ganz oben gelistet sind, sind am günstigsten

Stimmt oft nicht. Supergünstige Lockpreise helfen Reiseportalen, bei Preisvergleichs-Maschinen ganz oben in der Auswahl zu erscheinen. Ist der Verbraucher erst auf die Webseite gelockt, wird oft versucht, den Umsatz der Buchung anzuheben. Dann berechnen Reiseportale im Buchungsprozess kaum vergleichbare Zusatzgebühren. Darunter fallen Zahlungskosten, Buchungsgebühren, angeblich vergriffene günstige Zimmerkategorien, ausgebuchte Hotels und vieles mehr.

Mythos 3: Preisvergleichsportale garantieren die niedrigsten Preise

Stimmt nicht. Preisvergleichsportale zeigen immer nur eine Auswahl an Anbietern, niemals jedoch alle an. Zudem bieten manche Buchungsseiten die Hotels direkt auf ihrer Seite sogar günstiger an als unter ihrem Logo auf dem Preisvergleichsportal.

Auch werden temporäre Sonderangebote oft nicht durch die Preisvergleichsportale erfasst. Diese Internetseiten sind für Kunden extrem bequem und erfreuen sich großer Beliebtheit, sie sind aber nicht zwingend die Quelle des besten Preises.

Mythos 4: Last-Minute ist am günstigsten

Nur sehr eingeschränkt richtig. Es gibt Einzelfälle, in denen Last-Minute Angebote den besten Preis anbieten. In der Regel sieht es aber so aus, dass die schönsten Hotels längst ausgebucht sind oder Preise kurz vor dem Reisetermin nochmal drastisch ansteigen. Früh buchen ist in jedem Fall lohnenswert.

Mythos 5: Deal-Portale und 24-Stunden Schnäppchen bieten die günstigsten Preise

Stimmt nur teilweise. Möglicherweise bieten sie während des Aktions-Zeitraums den günstigsten im Internet verfügbaren Preis. Allerdings ist nicht garantiert, dass dieser Preis später nicht doch noch sinkt.

Diese Portale arbeiten mit der zeitlichen Verknappung, um Verbrauchern das Überprüfen und Vergleichen unmöglich zu machen. Haben Reiselustige nur wenige Stunden Zeit, ist es eine naheliegende Option, sich spontan zu entscheiden und zu buchen.

Jedoch ist ungewiss, ob die gebuchte Rate die Günstigste ist. Bei vielen dieser 24-Stunden-Schnäppchen lässt sich keine Preisveränderung gegenüber dem vorher oder nachher angebotenen Preis feststellen. Nutzer sollten daher nicht jeder Werbung blind vertrauen.

Mythos 6: Der Preis für ein Hotel variiert je nach Land, in dem es gebucht wird

Das passiert häufig. Es ist in der Tat so, dass IP-Adressen verschiedener Länder mitunter auch verschiedene Preise angezeigt bekommen. Der Grund dafür: Das Preis-Niveau wird der Kaufkraft des jeweiligen Landes angepasst. Wird auf den Philippinen gebucht, kostet ein Hotel beispielsweise oft weniger als wenn es von Deutschland aus reserviert wird. Allerdings: Wer kann schon verreisen, um eine Reise zu buchen?

Fazit

Preisbewusste Verbraucher müssen bisher zahllose Seiten vergleichen, idealerweise jeden Tag aufs Neue, um den besten Preis zu finden. Irreführende Sonderangebote, geschickte IT-Tricks der Anbieter und intransparente Preisgestaltung machen einen effektiven Preisvergleich sehr aufwändig und letztlich praktisch unmöglich.